Hinrundenfazit 22/23
#1
Ich denke, es ist Zeit für ein Hintundenfazit:

Grundsätzlich hatte die Hinrunde beim SVW zwei Gesichter. Bis Ende September spielte man ernsthaft oben mit, der Bruch erfolgte bei der Auswärtsniederlage in Würzburg. Am 14. Spieltag, dem Wochenende vor Würzburg, war man mit 27 Punkten 5 Punkte hinter dem Spitzenduo Würzburg/Unterhaching auf Platz Drei. Seit Ende September holte man demnach ganze vier Punkte und ist demnach den Abstiegsrängen deutlich näher als den 23/26 Punkten enteiltem Spitzenduo. 
Man muss zunächst mal festhalten, dass der Saisonbeginn überaus positiv war angesichts der unzähligen Stammspieler, die uns verließen. Ein Highlight war sicher das 5:0 gegen BayernII Mitte September. Es zeigte sich aber schon damals, dass die Mannschaft eigentlich viel besser platziert ist, als dass es ihre Möglichkeiten zuließen. Ich erinnere z.B. an den Duselsieg in Heimstetten oder den Auswärtssieg in Rain, wo man aus zwei Chancen zwei Buden machte. Umso nachdenklicher sollte die ab dem Würzburg einsetzende Durststrecke bewertet werden.
Von unseren acht Saisonsiegen holten wir fünf gegen Mannschaften, die derzeit vor uns stehen (Haching, Aschaffenburg, Bayern, Türkgücü, Aubstadt). Wir können demnach zwar mit vermeintlich stärkeren Mannschaften mithalten, wenn wir aber das Spiel machen müssen, haben wir unglaubliche Probleme, womit wir zur Mannschaft kommen, in welcher es tatsächlich einige Baustellen gibt.
Dies fängt im Sturm an. Uns fehlt auf jeden Fall ein wirklicher Knipser. Wir sind zwar offensiv sehr breit aufgestellt, es fehlt aber eindeutig an Qualität. Unsere zahlreichen Offensivkräfte sind entweder durch Verletzungen geplagt, treffen das Tor einfach nicht, oder haben schlichtweg das Format nicht. Winklbauer ist hier unsere Lebensversicherung, was wirklich alles über unsere Offensive sagt denn eigentlich war/ist der kein Goalgetter.
Im Mittelfeld fehlt uns die Struktur. Der Ausfall von Denis Ade macht sich hier sehr bemerkbar. Eigentlich müsste man auch hier zwingend nachlegen, aber hier wurde schon vor der Saison quasi gar nicht auf die Abgänge reagiert. 
In der Defensive ist unser Duo Scholz/Miftaraj im Zusammenspiel mit Schöller ohnehin bei jedem Spiel für einen Blackout gut. Ein Moser ist in dem Zusammenhang auch alles andere als ein Stabilitätsanker. Dennoch hat glaube ich, dass man hier am wenigsten Probleme hat, nicht weil das vorhandene Personal so gut wäre, sondern weil man die zahlreichen untalentierten Mannschaften in der RL auch spielerisch schlagen könnte, wenn man weiter vorne das Personal hätte.
Abschließend noch zu den Gegebenheiten außerhalb des Platzes:
Fenks Ankündigung während der Saison, man wolle oben angreifen, fand ich damals schon reichlich deplatziert. Wenige Wochen später geht man in die Winterpause in der Annahme, dass man wohl locker im Mittelfeld mitspielen kann. Wie hier auch schon erwähnt, ist nicht nur die "vorne mitspielen"-Aussage längst Geschichte, man muss aus meiner Sicht vielmehr aufpassen, nicht in diesen Abstiegsstrudel hineinzugeraten. Die ersten Spiele 2023 sind durchaus fordernd: Schweinfurt auswärts, welche sicher kadermäßig nachlegen werden. Buchbach, wo wir uns jedes Jahr schwer taten. Und dann noch Haching und Vilzing als Nachholspiele. Und es kommt mir weiterhin so vor, als würde man sich vom guten Saisonstart weiterhin blenden lassen. Aber auch die zahlreichen Holzhackertruppen in dieser Liga kämpfen um ihr überleben und spielerisch sieht es bei uns dermaßen mau aus, wodurch man durchaus annehmen kann, dass diese Teams uns erneut den Schneid abkaufen in der Rückrunde.
Zu "außerhalb des Platzes" gehören wie immer auch die Gegebenheiten rund um den Platz: Aber wo soll man hier zur anfangen. Keinerlei Werbung für Heimspiele in der Stadt, leider immer noch zu teure Eintrittspreise, geschlossene Verpflegungsstände, leere Tribünen wohin man blickt, ein nurmehr kleines stimmungsvolles Häufchen auf der Westtribüne, keinerlei beworbene Aktionen, Veranstaltungen, Freitickets usw. Die Liste ist endlos..

Abschließend der Vorausblick: Ich gehe wie jedes Jahr davon aus dass sich Mannschaften finden, die fußballerisch noch weniger drauf haben als wir, so auch in der aktuellen Saison. Von einem "Aufbruch", wie er ja im Spätsommer mal angekündigt war, sind wir allerdings meilenweit entfernt.
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#2
Mein Fazit fällt durchwachsen aus, und fällt eigentlich nur aufgrund der guten Spiele gegen Unterhaching und Bayern nicht noch schlechter aus.
Bereits vor Saisonbeginn hätte die sportliche Leitung erkennen müssen, dass unsere Abwehrspieler Scholz, Miftaraj und Sommerauer nicht die Qualität für die Regionalliga besitzen. Scholz hat mit seinen Leistungen einen entscheidenden Beitrag zum Memminger Abstieg geleistet, und wird uns aber als große Stütze für die Abwehr verkauft.
Miftaraj war in Fürth sehr lange verletzt, und konnte nur ein paar Einsätze vorweisen. Meiner Meinung nach hätten es beide Spieler sogar schwer in der Bayernliga Fuß zu fassen.
Mit Beckenbauer wird ein Abwehrspieler verpflichtet, welcher zwar einen großen Namen trägt, aber durchsetzen konnte er sich nicht einmal bei Abstiegskandidaten in der Regionalliga.
Mit Schöller hat man vermutlich den schwächsten Torhüter der gesamten Liga zwischen den Pfosten stehen. Unglaublich wie man den Vertrag nur verlängern konnte!
Schön langsam erkennt man einfach, dass Fenk null Kontakte in der Fussballszene besitzt, anders kann man sich die vielen unbeholfenen Transfers sich nicht mehr erklären.
Ich bleibe dabei, die Mannschaft wird sehr schnell in den Abstiegsstrudel gezogen, und wird bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen müssen.
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#3
...mach doch den Schöller nicht immer so runter, Monty, und vergiss nicht: ein Torhüter ist nur so gut oder so schlecht wie die gesamte Abwehr. Die aktuelle Situation in der Abwehr spricht ja für sich. Dass ein Torhüter bei so vielen Fehlern in der Abwehr in den Momenten, wo's drauf ankommt, sich dann auch verunsichert lässt, ist kein Wunder. Ich erinnere jedenfalls doch auch wirklich viele starke Reflexe von Schöller, der grade auf der Linie meiner Meinung nach ein Guter ist.
Insgesamt finde ich es absolut richtig, dass man (wie Bananenflanke) in ein Hinrundenfazit auch das trostlose Umfeld miteinbezieht.
Natürlich kann man die Leute nicht z w i n g e n, ins Stadion zu gehen, aber wenn alles ein wenig (kunden-)freundlicher würde, und wenn vor allem der SV Wacker wieder attraktiver spielte, vielleicht gäb's dann wieder mehr Zuspruch?
Allerdings muss man einfach feststellen, dass der Amateurfussball überall Kredit verloren hat, warum auch immer.
Ich finde die meisten Spiele inzwischen (übrigens auch in Katar grade) seltsam langweilig: das ähnelt wirklich oft mehr dem Hallenhandball. Dann das ewige Attackieren im gegenerischen Raum, was natürlich 'legal' ist im Sinne einer effektiven Verteidigung, was aber Spielaufbau wie auch Mittelfeldkultur ziemlich unmöglich macht. Und s t ä n d i g liegen die Leute verletzt auf dem Boden. Wer will das sehen?
Die Aussichten für den SVW? nicht sehr ermutigend. Wie oben gesagt, die ersten Spiele 2023 alles andre als leicht. Vielleicht kommt ja Selbstvertrauen zurück, wenn man zwei oder dreimal in Serie gewinnen kann, wer weiss?
Absteigen wird man wohl nicht, aber selbst wenn, würden es wahrscheinlich die meisten gar nicht mitkriegen, und das ist schon sehr bedenklich.
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#4
Was ich beim Fazit vergaß, war natürlich auch die Trainerfrage. Ich denke aber, man sollte Sigurdsson noch Zeit geben. Das Spielmaterial gibt letztendlich nicht sonderlich viel mehr und die Verletzungssorgen waren in der zweiten Hälfte der Rückrunde tatsächlich eklatant wenn man sich mal die Auswechselbank bei so manchem Spiel ansah.

Was im Übrigen die Attraktivität der ganzen Regionalliga und somit auch den Zuspruch beim SVW steigern könnte, wäre eine längst überfällige Regionalligareform. Das würde in meinen Augen bedeuten, die RL Bayern mit der RL Südwest zusammenzulegen (vielleicht Rheinland-Pfalz dafür in die West eingliedern), auch wenn es möglicherweise uns dann treffen würde bei einem Abstieg.
Aber Vereine wie Offenbach, Ulm oder Trier bringen schlussendlich wenigstens Gästefans nach Burghausen, statt Jahr für Jahr gegen Eichstätt, Illertissen oder Aubstadt vor Minuskulisse zu spielen.
Aktuell diskutiert man ja 22 Vereine in der 3.Liga ab 24/25. Fraglich aber, ob sich die Profiteams nicht doch wieder dagegen stellen werden.
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#5
Hinrundenfazit aus Sicht unseres Trainers

https://www.fupa.net/news/wacker-und-die...st-2917089
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#6
(21.12.2022, 00:52)DerFotograf schrieb: Hinrundenfazit aus Sicht unseres Trainers

https://www.fupa.net/news/wacker-und-die...st-2917089

Leider nur das übliche Jammern bezüglich der zahlreichen Verletzten. Ja, die Verletztenliste war teilweise lang, der Kader war allerdings auch absehbar dünn besetzt.
Mit Scholz, Miftaraj und Beckenbauer installierte man eine Notinnenverteidigung kurz vor Saisonbeginn, die größtenteils durchspielte und dennoch alles andere als Sattelfest war. Im Mittelfeld konnte man die Verletzung von Dennis Ade aus Mangel an Alternativen schlicht nicht auffangen, hier war man aber schon zu Saisonbeginn quantitativ schlecht besetzt und Bachschmid/Reiter mussten das irgendwie auffangen, wobei beide alles andere als Kreativspieler sind. In der Offensive holte man vor Saisonbeginn viel Personal, welches reihenweise nicht das Zeig für die RL hat. Von einem wirklichen Ersatz für Ungerath, Maier oder Leipold ist man meilenweit entfernt. Cisse, Djayo, Hyseni, Trograncic - alle mehr oder weniger wirkungslos, Sigl zumindest ansatzweise angekommen und hatte eine gute Phase als es aber noch sportlich lief, Winklbauer ist letztendlich unsere Lebensversicherung. 
Sigurdssons Aussage, "in beide Richtungen" könnte sich transfertechnisch etwas tun, spielt auf die Gerüchte um Winklbauer an. Den zu ersetzen, scheint mit dem aktuellen Kader quasi nicht möglich. Auf Fenks Ankündigung, man dürfe im November Neuzugänge begrüßen, folgte ohnehin wie einmal mehr nichts.
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